2021
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Deutsche Meisterschaft Mitteldistanz im Orientierungslauf
Deutschen Meisterschaft auf der Mitteldistanz in Wildemann (Harz) gleich ein Höhepunkt in diesem Jahr. Der MTV Seesen
als Ausrichter organisierte für die 700 Läufer aus ganz Deutschland sehr anspruchsvolle Wettkämpfe. Seit eineinhalb
Jahren prägt Corona das öffentliche Leben und so wurden die Startnummern für alle Wettkämpfe nur persönlich gegen
Vorlage eines gültigen GGG-Nachweises ausgegeben. Das Wochenende begann mit dem Harz-Sprint durch die
ehemals Freie Bergstadt Wildemann mit dem Fluss Innerste und den angrenzenden Bergwiesen. Constanze in der Damen
55-64 startend, orientierte sicher zu den 13 Kontrollposten (KP) durch die verwinkelten, schmalen Wege und steilen Hänge. Sie benötigte auf der 2,4 km Strecke mit 75 Höhenmetern (Hm) 22:40 min und rangierte sich als Vierte in die Wertung ein.
Das Wettkampfgelände zu den Deutschen Meisterschaften auf der Mitteldistanz war in den letzten Jahren durch die
Trockenheit und den Borkenkäfer sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, was zu vielen freigeschlagenen Flächen
führte, die die Belaufbarkeit sehr erschwerten. Jens Rathmann (Klasse H55) hatte 15 KP auf 3,4 km und 180 Hm anzulaufen.
Gleich nach dem Start waren viele Posten im feinkupierten, von Senken und Felslöchern durchzogenes Hanggebiet zu finden,d.h. Feinorientierung von Beginn an. Konditionell wurde man bei den Anstiegen gefordert. Jens belegte den 38.Platz.
Constanze (Damen 60) war auf dem ersten Teil ihrer Strecke (2,4 km, 9 KP und 80 Hm) nicht konzentriert genug und
benötigte im fein detaillierten Gebiet der Bergbau-Relikten viel Zeit, um Posten 2 und 3 zu finden. Nach genau 47 min
erreichte sie das Ziel. Damit belegte sie den 4.Rang und war etwas enttäuscht, denn ein Medaillenplatz war in greifbarer
Nähe gewesen. Am Nachmittag wurde der Harz-Trail-O auf dem alten Bergbaugelände angeboten. Beim Präzisionsorientieren ist das Ziel, an jedem Trail-O-Posten von einem vorgegebenen Entscheidungspunkt aus diejenige von bis zu sechs Postenmarkierungen zu bestimmen, die dem in der Karte markierten Postenstandort entspricht. Jens und Constanze sammelten erste Erfahrungen in dieser Disziplin auf der Anfängerstrecke.
Wolken, Nebel und Regenschauer bestimmten den Bundesranglistenlauf über die Langdistanz am Sonntag, an
dem Constanze teilnahm. Es gab viele zugewucherter Terrains, bei denen der richtige Weg durch, entlang oder um die tief
eingeschnittenen Harztäler gefunden werden musste. Konditionell lief es gut über die laufbetonte Strecke von 3,8 km,
9 KP und 130 Hm. Nach 63 min überquerte sie die Ziellinie und erfuhr bei der Auswertung, dass sie einen Fehlstempel hatte. In der Nähe von ihrem Posten 7 (an einer mittleren Wurzel), stand noch ein Posten (auf einem Meiler hinter einer großen Wurzel), den andere Altersklassen an zulaufen hatten und den sie mit ihrem Chip registriert hatte. Deshalb wurde sie disqualifiziert. Jens war als Fotograf unterwegs und fing tolle Momente von diesem anstrengendem Wettkampfwochenende ein.
Orientierungsläufer bei den Deutschen Meisterschaften und beim Rennsteiglauf
Bei schönstem Herbstwetter nahmen die Orientierungsläufer vom SV Schmalkalden 04 vergangenes Wochenende an zwei Veranstaltungen teil. Gabi und Jörg Kirchner sowie Constanze Rathmann starteten bei den Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz in Gröden/Sachsen. Dieter Rathmann lief die Halbmarathonstrecke beim Rennsteiglauf.
Mit 660 Teilnehmern zu den Titelkämpfen über die Langdistanz und dem Deutschland-Cup, hervorragend organisiert von Planeta Radebeul, fand eine kurze nationale Orientierungslauf-Saison ihren würdigen Abschluss.
Den Auftakt bildete ein Sprint in Friedewald unweit von Rabebeul. Mit dem Wettkampfgelände, das sich teilweise am Westhang des oberen Lößnitzgrundes und im Tal des Lindenaubaches (Dreizehnbrückenweg) befand, kamen Gabi und Jörg gut zurecht. Platz 4 belegte Gabi bei den Damen 55 nach 18:57 min auf 2 km mit 10 Kontrollposten (KP) und Jörg erreichte Platz 15 in der H55 (3,3km 10 KP in 30:43 min).
Die Deutsche Meisterschaft folgte am Samstag an der sächsisch- brandenburgischen Landesgrenze, im Schradenland. Das Waldgebiet rund um die Heidehöhe bei Gröden mit vielen Kuppen, Rücken, Senken, Kessel, Tälchen und Rinnen sorgte für ein abwechslungsreiches Höhenprofil. Es gab frei belaufbaren Nadelwald, aber auch teilweise üppigen Bodenbewuchs, der durchaus weh tun konnte und auch für die ein oder andere Sucheinlage sorgte. Constanze in der D60 kam orientierungssicher über ihre Strecke von 3,3 km, 90 Höhenmetern und 10 KP. 40:42 min benötigte sie und errang einen guten 5.Platz. Gabi und Jörg wählten nicht immer eine günstige Route zwischen den Posten. In der D55 belegte Gabi Platz 11 (4 km, 95 Hm und 10 KP in 57:15 min) und Jörg wurde 52. in der H55 (6,3 km 180 Hm, 12 KP). In der Herrenelite (HE) konnte Sören Lösch vom USV Jena seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Das große Finale folgte dann am Sonntag mit der Meisterschaft der Vereine (DC-Cup). Neben einigen Abschnitten im Laufgebiet vom Tag zuvor führten die Bahnen nun ebenfalls durch einen etwas feingliedrigeren Bereich im Westen der Karte. Hart für die Läufer, aber schön für die jubelnden Zuschauer zeigte sich dann die rund 500m lange Zielpflichtstrecke. Gabi nutzte ihr Zweitstartrecht für USV Jena und war recht aufgeregt, denn Sören Lösch, Deutscher Meister in der HE, gehörte auch zum Team, das aus 5 Läufern aus unterschiedlichen Altersklassen bestand. Als 2.Läuferin konnte Gabi die Aufregung in Kampfgeist umwandeln und absolvierte sicher ihre Bahn (4,1 km in 46 min). USV Jena erkämpfte den 19. Rang unter 56
Staffeln. Jörg unterstützte eine Rahmenstaffel mit Läufern aus 4 verschiedenen Vereinen.
Während in Gröden um den Deutschland-Cup gekämpft wurde, fungierte Jens Rathmann als Betreuer für seinen Vater. Dieter Rathmann stand freudig am Start in Oberhof zum Halbmarathon beim Rennsteiglauf. Bisher war er vorwiegend den Supermarathon und den Marathon gelaufen. Während seines Laufes bekundeten viele Läufer ihre Anerkennung über seine Leistung, was ihn natürlich anspornte. Die 21 km bewältigte der 82-jährige in 3:31 h und konnte in der Klasse M 80 den 8.Platz belegen. Im Ziel durfte Dieter auf die Bühne und sich ins Ehrenbuch eintragen, denn zum 40. Mal hatte er
erfolgreich am Rennsteiglauf teilgenommen.
Medaillen bei Thüringer Meisterschaft im Sprint-Orientierungslauf in Ilmenau
Vom SV TU Ilmenau wurden die Thüringer Meisterschaften im Orientierungslauf auf der Sprintdistanz organisiert. Gleichzeitig ging dieser Wettbewerb in die Wertung der Deutschen Parktour 2021 ein, so dass auch Teilnehmer aus anderen Bundesländern am Start waren. Der Campus von der TU Ilmenau mit seinen vielen Wohnbauten, Parks, Mauern, Zäunen, Plätzen, Sportanlagen und Monumenten diente als Wettkampfgelände und bot interessante Postenstandorte.
Es waren 2 Läufe zu absolvieren, deren Gesamtzeit die Rangfolge bestimmte. Beim Sprint gilt es für einen Zeitraum von einigen Minuten, die optimale Abstimmung von Laufgeschwindigkeit, Orientierungsfähigkeit, Konzentration und Aktivierung zu finden. Mit 82 Jahren war Dieter Rathmann vom SV Schmalkalden 04 der älteste Läufer in der Klasse Herren 75+. Im ersten Lauf noch an zweiter Position liegend, konnte er beim zweiten Lauf zeigen, wie gut er noch orientieren kann und erkämpfte sich mit einer Gesamtzeit von 54: 09 min den 1.Platz. Spannend war es in der Damen 55-64, denn es gab knappe Laufzeiten. Gabi Kirchner und Constanze Rathmann vom SV Schmalkalden 04 fanden schnell und sicher die optimalen Routen zwischen den Kontrollposten (KP). Mit 17:29 min für 2,4 km und 14 KP führte Gabi nach dem ersten Lauf. Beim 2.Durchgang (2,3 km ,15KP) erreichte Gabi nach 15:00 min und Constanze nach 15:06 min das Ziel. Das bedeutete Silber für Gabi und Bronze für Constanze, denn Anke Zentgraf vom USV Jena konnte sich den Sieg noch erkämpfen. Das gute Abschneiden komplettierten bei den Herren 55 Jens Rathmann mit Platz sieben und Jörg Kirchner mit Platz neun.
Saisonfinale der Orientierungsläufer
Die kurze Wettkampfsaison der Orientierungsläufer fand mit dem Finallauf zur Thüringer Rangliste bei Kranichfeld, organisiert vom OLV Weimar, seinen Abschluss. Bei herbstlich kühl nassem Wetter kämpften über hundert Aktive aus Thüringen und angrenzenden Bundesländer, darunter auch zwei Läufer vom SV Schmalkalden 04, um die letzten Ranglistenpunkte. Von den drei angebotenen Wettkämpfen im Herbst 2021 wurden die 2 besten in die Wertung einbezogen. Das Wettkampfgelände war ein relativ gut belaufbarer Wald mit mittleren Steigungen, wenig Brombeeren und überschaubaren Dickichten. Wie erwartet hatte der Bahnleger interessante Routenwahlaufgaben vorgesehen, die viel Kompassarbeit und ein gutes Gefühl für die eigenen Stärken verlangten. Dieter Rathmann vom SV Schmalkalden 04 war in der Klasse Herren 75+ auf seiner Strecke von 2,3 km und 8 Kontrollposten etwas länger unterwegs. Posten 2, der am Ende einer Rinne hing, wurde für ihn zu einer Herausforderung, aber er fand ihn und zu den anderen Posten war er orientierungstechnisch wieder sicher unterwegs. Auch die Konkurrenz hatte einige Schwierigkeiten und so konnte er den 1.Platz erkämpften. Damit sicherte er sich auch den Thüringer Ranglistensieg 2021 in seiner Klasse mit der maximalen Punktzahl von 200. In der Klasse Damen 55-64 waren 10 Kontrollposten auf 2,8 km und 70 Höhenmeter anzulaufen. Constanze Rathmann zeigte zum 5.Posten Unsicherheiten und verlor Zeit, da sie den Posten erst auf Umwegen fand. So reichten die Punkte für den erzielten 5.Platz nicht aus, um Vereinskollegin Gabi Kirchner in der Rangliste noch zu überholen. Thüringenranglistensieger in der D55 wurde Anke Zentgraf vom USV Jena vor Gabi mit 174,6 Punkten und Constanze (171,2Pkt.) unter 8 Konkurrentinnen. Bei den Herren 55 beteiligten sich Jens Rathmann und Jörg Kirchner nur an einem Wettkampf und so reichte es nur für Mittelplätze in der Ranglistenwertung.