2024
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Saisoneröffnung der Schmalkalder Orientierungsläufer in Külsheim und Wertheim
Für knapp 500 Orientierungsläufer, vorwiegend aus Süddeutschland, begann die Orientierungslaufsaison 2024 im badischen Külsheim und Wertheim. Die beiden Städte waren Gastgeber für den 4Löwen-Pokal, einer Gemeinschaftsveranstaltung der badischen, schwäbischen, bayerischen und Rheinland-Pfälzer Turnverbände. Innerhalb von 2 Tagen wurden 4 Orientierungsläufe angeboten, Langdistanz und Nachtsprint in Külsheim am Samstag, ein Einzelsprint sowie eine Sprintstaffel am Sonntag zur Burg Wertheim. Diese Vielfalt und die gute Konkurrenz in den Altersklassen fanden auch die Orientierungsläufer des SV Schmalkalden 04 sehr interessant und nahmen als Gaststarter teil. Frühlingshaftes Wetter half dem gelungenen Saisonauftakt zusätzlich.
Wunderbar offener Wald am Samstag, dazu erstaunlich wenige Höhenmeter luden auf der Langdistanz zu schnellem Rote-Linie-Laufen (kürzeste Verbindung zwischen den Kontrollposten) ein. Bei den Schmalkalder klappte der Kompasslauf unterwegs sicher und in der Klasse Damen 55- 64 erkämpften Constanze Rathmann (Platz 9) und Gabi Kirchner (Platz11) gute Resultate im Feld von 27 Starterinnen. Nach ein paar Stunden Pause dann wurden die Sprintschuhe geschnürt und mit Stirnlampe auf dem Kopf ging es durch den Ort und die Burg Külsheim. 2,4 bis 3,0 km betrugen die Bahnlängen. Vor allem auf der Burganlage gab es ein Läufergewimmel, denn mehrere Posten auf unterschiedlichen Ebenen waren anzulaufen. Anne Storandt (D35) und Christian Storandt (H35) waren begeistert vom Lauf und rangierten sich im Mittelfeld. Ihre Kinder Oskar und Theo waren mit Oma Gabi und Opa Jörg unterwegs und sammelten erste Wettkampferfahrungen und das bei einem Nachtsprint.
Auch der Start zum Sprint am Sonntagmorgen war besonders: Eingelaufen wurde in einem unterirdischen Parkhaus, bevor ein Seitenausgang die Läufer direkt in die Gassen der Innenstadt entließ. Wertheim ist eine sehr hübsche Fachwerkstadt mit grandioser Burgruine an der Taubermündung. Zur Burg waren einige Höhenmeter zu meistern und es galt schnell die günstigste Route zwischen den Kontrollposten zu finden, denn die vielen Mauern, Ebenen und Durchgänge der Anlage stellten die Läufer vor knifflige Aufgaben. Anne (D35) absolvierte ihre Strecke (2,4Km, 18 KP) in 20:08 min. Constanze (D55) brauchte 23:18 min für 2,1 km und 16 KP und Christian (H35) lief seine 3 km mit 23 KP in 33:10 min. Alle platzierten sich im Mittelfeld. Gabi und Jörg flitzten wieder mit den Enkeln durch die Gassen von Wertheim und Jens (H55) filmte während seines Sprintlaufes. Der Ausrichter SC Königstein und Peter Weinig freuen sich schon auf das Video.
Und nach einer kurzen Pause begann die Sprintstaffel mit dem Massenstart der 125 Startäufer am Ufer des Mains. Für Schmalkalden war Christian als erster Läufer unterwegs und es galt in diesem Pulk sich auf seine Bahn zu konzentrieren. Natürlich führte die Strecke (2,2km, 15 KP) nochmal die 80 Höhenmeter zur Burg hinauf. Nach 19:06 min übergab er an Gabi. Sie lief ihre 1,5 km mit 15 KP in schnellen 13:17 min und Schlussläuferin Anne erreichte nach 18:26 min das Ziel. Einige Staffeln wurden disqualifiziert, weil sie falsche Posten anliefen oder gar Posten vergaßen. Das passierte dem Schmalkalder Team nicht und sie konnten sich über einen 59.Platz freuen. Dieses Wochenende war für alle wieder ein Beweis, dass beim Orientierungslauf immer viel Abwechslung und ein intensives Naturerlebnis garantiert ist
Erfolgreiche Schmalkalder Orientierungsläufer bei den Thüringer Meisterschaften auf der Sprintdistanz
Vergangenes Wochenende starteten die Orientierungsläufer vom SV Schmalkalden 04 bei schönstem Frühlingswetter zu den Thüringen Meisterschaften auf der Sprintdistanz in Weimar mit 124 Teilnehmern. Dieser Lauf zählte auch für die Wertung zur Deutschen Park-Tour. Das Wettkampfgelände war ein urbanes Gebiet mit unterschiedlichem Grünanteil sowie parkähnliche Waldstücke in Hanglage östlich des Parks an der Ilm. Zu den Kontrollposten, die sich an Zaun- und Heckenecken, markanten Bäumen, Treppenaufgänge oder zwischen Parkbänken befanden, orientierten die Schmalkalder sicher und schnell und erkämpften vordere Plätze.
Der siebenjährige Oskar Storandt war etwas aufgeregt, denn sein erster Wettkampf stand bevor. Er absolvierte die Anfängerstrecke (1,1 km mit 8 Kontrollposten (KP)) in 17:08 min. Opa Jörg Kirchner begleitete Oskar, brauchte ihm aber kaum Unterstützung geben, denn Oskar kann die Karte einnorden, kennt die Kartensymbole und fand die richtigen Routen zu den Posten. Alle Kinder auf der Anfängerstrecke wurden bei der Siegerehrung geehrt. Auch Theo, Oskars jüngerer Bruder, probierte gemeinsam mit Oma Gabi Kirchner diese Strecke aus.
Über den Titel Thüringenmeister in der Damen 35 freute sich Anne Storandt. Für 2,5 km und 14 KP benötigte sie 25:52 min. Trotz eines Routenwahlfehlers siegte sie mit einer Minute Vorsprung.
Dieter Rathmann konnte nur in der Klasse Herren 75+ starten, denn eine Klasse H85 gibt es noch nicht bei der Deutschen Parktour. Nach 25:23 min erreichte er das Ziel. Der Gast aus der Ukraine war zwar schneller, aber als bester Thüringer wurde Dieter Sprintmeister.
Gute Konkurrenz hatten Gabi Kirchner und Constanze Rathmann, die in der Klasse Damen 55-64 unterwegs waren. Die Seniorenweltmeisterin, Veronika Lange aus Magdeburg, lies sich den Sieg in 14:05 min nicht nehmen. Die Abstände unter den Thüringern Mitstreiterinnen waren knapp. Für 1,9km mit 11 KP brauchte Gabi 18:11 min (Platz 6). 6 Sekunden schneller war Constanze (Platz 5) mit 3 Sekunden Rückstand zum vierten Platz.
Das gute Abschneiden vervollständigten Christian Storandt (H35) mit Platz 4 und Eberhard Langenberg (H65) mit einem fünften Platz.
Jens Rathmann war an diesem Wochenende nicht beim Orientierungslauf am Start, sondern beim Adventure Walk 2024 von Erfurt nach Jena. Diese Wanderung über 52 km mit 1000 Höhenmetern hatte sein Interesse geweckt und er meisterte diese Herausforderung in 11: 03 Stunden.
TRL Orientierungslauf bei Geschwenda
Bei sehr widrigen Wetterbedingungen fand in Geschwenda der Thüringer Ranglistenlauf und gleichzeitig der 4.Bayern Cup im Orientierungslauf statt, der vom SV TU Ilmenau organisiert wurde. 230 Wettkämpfer aus Thüringen und Bayern gingen an den Start. Mit dabei die Läufer vom SV Schmalkalden 04. Die Bahnen in den verschiedenen Altersklassen waren anspruchsvoll. Von Posten zu Posten war sicherer Kompasslauf gefragt. Offene Waldgebiete mit Heidelbeersträuchern und diffuse Dickichtbereiche, teils komplexe Grabensysteme und viele ungeräumte Schneisen erschwerten das Laufen. Auf der Anfängerbahn (1,4 km mit 9 Kontrollposten (KP)) war Oskar Storandt schnell unterwegs mit einer Zeit von 22:32 min. Bruder Theo brauchte mit Begleitung vom Opa Jörg Kirchner 35:36 min und beide Jungs waren glücklich nach ihren Läufen. In der D55 war die Konkurrenz sehr stark. Die ersten drei Platzierten trennten nur 7 Sekunden. Die Siegerin benötigte für 4 km, 130 Höhenmeter und 18 KP 1:03:33 h. Das beste Ergebnis für Schmalkalden erzielte Gabi in dieser Klasse mit einem guten fünften Platz in 1:08:36h. Ihr Kommentar: „Es war voll schwer, gute Kompasslaufübung und Beine heben ohne Ende.“
Anne Storandt in der D35 (4,8 km 150 Hm und 19 KP) berichtete: „Großer Fehler am Anfang (ca 5 min Zeitverlust). Ansonsten fast nur quer durch möglich und echt schwer zu laufen. Erfrischung durch Wasser von allen Seiten.“ Mit einer Zeit von 1:08:25 h erkämpfte sie den 7 Rang. Plätze im Mittelfeld belegten Christian Storandt (H35) und Eberhard Langenberg (H65). In der H55 unterlief dem Veranstalter ein Fehler, denn der 6. Posten war außerhalb der Laufkarte und somit konnten die Läufer ihn gar nicht finden. Jens Rathmann gehörte zu den Betroffenen, lies sich aber nicht beirren und rannte halt zum nächsten Posten. Die Strecke bei den Herren in der H75+ mit 3,1 km, 100 Höhenmetern und 13 KP erwies sich als zu schwer für die Starter. Dieter Rathmann von Schmalkalden war lange unterwegs, lief aber alle Kontrollposten an und sicherte sich so Punkte für die Thüringer Rangliste.
DM Mitteldistanz im Orientierungslauf in Mohorn
Über 700 sportbegeisterte Orientierungsläufer waren für das 3-Etappen-Wochenende zu Pfingsten angemeldet und durften zwei spannende Läufe im Nordwesten des Tharandter Waldes und einen Sprint in dem kleinen Städtchen Wilsdruff absolvieren, alles organisiert vom Post SV Dresden. Jens und Constanze Rathmann waren die Teilnehmer vom SV Schmalkalden 04.
Es begann mit dem Lauf zur Deutschen Meisterschaft auf der Mitteldistanz. Der Tharandter Wald ist geprägt durch Hochwald mit abwechselnden grünen Passagen, Bereiche mit feinkuppierten Löchern, steile abfallende Zuläufe zur Triebisch und auch ein paar Dornen. Ab und zu gab es Starkregen, von dem auch Jens auf dem Weg zum Start überrascht wurde. Durch den Regen trat ein größeres Problem mit der Wettkampfkarte auf. Die Druckfarben lösten sich zum Teil sehr stark von dem Kartenpapier ab, so dass die Postenverbindungen sowie das Kartenbild an einigen Stellen nicht mehr gut zu lesen waren. Zum Glück traf es Jens und Constanze nicht. Die Damen 60 hatten 2,0 km mit 12 Kontrollposten (KP). Bei einer Mitteldistanz steht präzises Orientieren im Vordergrund. Es geht meistens querfeldein von Posten zu Posten. Constanze wollte wieder einen Platz unter den ersten sechs erkämpfen. Aber bereits zum ersten Posten war der Traum geplatzt. Den ersten Posten, der an einer undeutlichen Dickichtecke im mit viel Unterbewuchs bedeckten Waldstück hing, lief sie nicht sicher an und benötigte da schon 10 Minuten. Dann klappte es mit dem Orientieren besser und nach 36:08 min erreichte sie das Ziel und rangierte sich auf den enttäuschenden 11.Platz ein. Jens (H60, 2,9km, 15KP) war mit seinem Lauf auch nicht ganz zufrieden.
Am Sonntag, beim Bundesranglistenlauf auf der Langdistanz im gleichen Wald gab es neben Kompasslaufen querfeldein auch längere Laufpassagen auf Wegen. Platz 10 belegte Constanze nach 57min über eine Strecke von 4,2 km mit 12 KP.
Pfingstmontag schien die Sonne und das Sprintgelände in Wilsdruff bot interessante Postenstandorte. Jens war nicht am Start. 16 Kontrollposten auf 2,2 km waren in der D60 anzulaufen. Schnelle und ständige Routenwahlentscheidungen waren zu treffen. Es gab künstlichen Sperren, die leider auch zu Disqualifikationen einiger Läufer führte, aber die Bahnlegung an vielen Stellen attraktiver machte. Im Schlussteil ging es durch ein Schulgelände, wo man sich auf seine eigenen Posten konzentrieren musste, denn Posten von anderen Altersklassen waren in Sichtweite. Nach 17:09 min überquerte Constanze die Ziellinie und mit Platz 6 errang sie einige Bundesranglistenpunkte und beendete das Wochenende noch mit einer guten Leistung.
Familientradition lebt weiter
Die Rathmann`s sind bekannt als aktive Orientierungsläufer beim SV Schmalkalden 04. Sie rennen aber nicht immer mit Karte und Kompass durch den Wald, sondern nehmen auch an verschiedenen Laufveranstaltungen teil. Den GutsMuths Rennsteiglauf bestritt der 85jährige Dieter Rathmann 40 Mal. 1976 gehörte er zu den Teilnehmern, die 38km von Steinheid nach Schmiedefeld bewältigten. Dann folgte ein paar Mal die Teilnahme auf der Marathonstrecke, bei der auch schon Sohn Jens mitlief. 1980 nahm Dieter den Supermarathon (75 km von der Hohe Sonne bis Schmiedefeld) erfolgreich in Angriff. Der Supermarathon sollte seine Lieblingsdistanz werden. 1987 lief er sein bestes Ergebnis über 64,1km lang in 5:18h. Auch Jens wechselte 1984 als Zwanzigjähriger auf diese Distanz und war neunmal dabei. Dieter feierte 2021 mit einem Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld in 3:31h sein 40.Jubiläum. Ab Herbst 1987 verstärkte Constanze Schaal die Abteilung Orientierungslauf bei der BSG Post Schmalkalden. Sie hatte bis dahin auch schon viermal die Marathonstrecke vom Neuhaus am Rennweg nach Schmiedefeld absolviert. Im Mai 1989 standen Jens und Constanze gemeinsam auf der Hohen Sonne an der Startlinie zum Supermarathon. Für Constanze war es ein Abenteuer. Für Jens schon Routine und er erzielte in 5:34h über 65 km seine beste Zeit. Constanze lief ihr Tempo, genoss die Natur und die Atmosphäre und überquerte nach 8:02h die Ziellinie und war stolz, diese Strecke gemeistert zu haben. Seit 1990 sind Jens und Constanze ein Paar und konnten ihre Kinder, Sepp und Resi, für den Orientierungslauf begeistern. Beide nahmen auch an verschieden Ausdauerlaufveranstaltungen teil (Famberg-, Pleß- oder Citylauf, Bergtrails, uvm). Den Halbmarathon (2014 in 1:29h) und Marathon (2012: Sepp 4:16h, Resi 4:48h) auf dem Rennsteig hatten beide erfolgreich bewältigt. So beschlossen Resi und Sepp, die „Königsstrecke“ über 73,9km dieses Jahr in Angriff zu nehmen. Am 25.Mai um 6 Uhr fiel der Startschuss auf dem Marktplatz in Eisenach und gemeinsam mit über 1500 Läufer begann ihre Herausforderung. An den Verpflegungsstellen wurden beide von der Familie angefeuert. Während Jens und Resi`s Freund ab Eisenach sie betreuten, nahm Dieter Resi auf der Ebertswiese (37,5km) in Empfang. Sepp hatte er leider verpasst. Constanze mit Schwiegertochter und Enkel motivierten Sepp und Resi am kleinen Inselsberg und am Grenzadler. Das Laufwetter war optimal. Zu Beginn noch Nebelschwaden, kam nach Passieren des Inselsberges die Sonne heraus. Auch den legendären Haferschleim nahmen Sepp und Resi gerne an. Unter dem Jubel der Familie erreichte Sepp das Ziel in Schmiedefeld nach 9:13h und Resi nach 9:38h. Sie waren geschafft, aber vor allem stolz über ihre Leistung. So lebt die Familientradition: “Einmal die „Lange Strecke“ auf dem Rennsteig zu laufen“ weiter.